Timmis Welt - Aus dem Leben eines kleinen Hundes!

"Ein lächelnder Mensch kann dich belügen, ein wedelnder Hund wird dich niemals betrügen"

 

"Fellosophisches" oder So ist (nun mal) das Leben ...

... oder auch nicht.

Diese Seite wird von Frauchen nach und nach ergänzt mit Zitaten, Weisheiten und Texten zum Thema Mensch & Hund, aber auch aus rein zwischenmenschlicher Sichtweise und eigenen Texten.

 
 

 

 
 
 
Eigennutz ist die Klippe,
an der jede Freundschafft zerschellt.

– Ludwig Tieck (1773 - 1853)

 

Geschichten, die das Leben schreibt ... 


Du musst eine Person nicht vergessen, nur akzeptieren, dass sie ein Kapitel deines Buches ist. Nun schlägst du ein neues Kapitel auf, in dem diese Person nicht mehr vorkommen wird. (...) – Verfasser unbekannt

Falsche Menschen, falsche Freunde

Am Anfang betteln sie:
„Sei für mich da, ICH brauche Dich!“
Am Ende sagen sie: Hau ab, DU warst
schon immer aufdringlich!“
Dazwischen perfekte Schauspielkunst!
Undurchschaubar, kalkuliert.
Was immer zum bitt‘ren Ende führt!

– unbekannt

Manche Menschen sind
so verdammt gut darin,
andere zu manipulieren.
Sie lügen, betrügen und täuschen.
Und lassen es am Ende so aussehen,
als wäre es deine Schuld!

– unbekannt

'Ich habe mich verändert',
ist oftmals nichts anderes, als
die nettere Umschreibung für
'Ich zeige dir mein wahres Gesicht.'

– unbekannt

Ob ich hier wirklich die richtigen Schlüsse ziehe, das weiß ich nicht, denn Antworten auf die Fragen, die ich hatte, erhielt ich nie!
Hätte ich diese Zeilen zwischen Juli 2019 und Januar 2021 verfasst, wäre daraus wohl ein überwiegend emotionaler, "tränenreicher" Text geworden. Nun aber sehe ich das Ganze mit dem nötigen Abstand überwiegend sachlich-analytisch!

  (c) Can Stock Photo / cthoman    ← Text verfasst am 07.02.2023.
 
 
Gibt es sie, die so genannte "beste Freundin", die wahre Freundschaft?
Manche sagen, sie sei genauso selten, wie die wahre Liebe. Ich sage, es gibt sie NICHT! In diesem Fall zumindest gab es sie für mich nicht!

Ich glaubte mal an eine Freundschaft, die mit einer gemeinsamen musikalischen Vorliebe begann, zur Familienfreundschaft wurde und die fast 20 Jahre und 3,8 TAUSEND (!) Mails, Nachrichten, Briefe, Karten und zig Geschenke lang war!
Tausende von Nachrichten, die ich erhielt! [1] Die ersten Jahre zig kleine schriftliche Nettigkeiten pro Tag. Später mehrere Mails pro Woche …


Aber schreibt und beschenkt man jemanden, dem man Jahre später an den Kopf wirft, dass man ihn quasi irgendwie schon immer für aufdringlich hielt, über so viele Jahre mit derart viel Aufmerksamkeit und zahllosen Geschenken?
Normalerweise NEIN! Es sei denn, man tut es mit Kalkül. Welches, warum? Keine Ahnung!
Rückblickend bestand diese Zeit in der Tat aus einer Vielzahl von Widersprüchen! Zig kleine, die ich nicht sehen konnte, weil ich sie nicht sehen sollte und vielleicht auch hier und da (vor allem in späteren Jahren) nicht sehen wollte! Einige große, offensichtliche, für die es aber immer eine plausible Erklärung, manchmal auch Entschuldigungen gab! Jeder steht halt mal mit dem falschen Fuß auf …
 
Online kann man entweder die Person sein,
die man auch im wahren Leben ist, oder die, die man sein möchte.
 
 
Ich sehe mich nicht als „Opfer“ und dennoch war ich es wohl!
War ich ohne es zu realisieren tatsächlich ein Stück weit das Spielzeug eines Menschen mit manipulativem Charakter?
 
Das ist jetzt mehr als dreieinhalb Jahre her.   ← Text verfasst am 07.02.2023.
In dieser Zeit hat sich bestätigt, was ich lange nur ahnte aber nicht wahrhaben wollte: Die Person, die ich zu kennen glaubte, kannte ich nicht! Ich kannte allenfalls  – eine Maskerade,  ein „zweites Ich“ oder wie auch immer man es bezeichnen soll!
 
An die „beste Freundin“ sollte und wollte ich glauben! Schließlich gab es sehr lange keinen Zweifel daran, dass ihre Freundschaft echt und ehrlich war! Sie verstand es geradezu meisterhaft, gar nicht erst Zweifel aufkommen zu lassen! Letztlich kannte ich SIE wohl – NIE! Sie MICH – viel zu gut!
 
 
Wie viel war Sein, wie viel nur Schein? Was war ehrlich, was war Lüge?
Ich weiß es nicht! Aber ich befürchte, dass der Schein überwog!

„Beste Freundin“  War sie es wirklich (nie)?
Nicht mal am Anfang? Ich weiß es nicht, weil nach dem Ende einerseits fast nichts mehr stimmig schien, was für mich bis dahin stimmig war. Und gleichzeitig schien vieles an ihrem Verhalten, ihren Äußerungen plötzlich einen Sinn zu ergeben, das bis dahin für mich nicht einzuordnen war.
 
Wie kann es sein, dass es über  mehr als die Hälfte dieser langen Zeit in – gefühlt – nahezu allen  Bereichen des Lebens einen Gleichklang gab? Gab es ihn tatsächlich?
Vielleicht ab und zu und hier und da. Aber der Rest war wohl Kalkül!
Denn jeder weiß, dass es in jeder Form von Zwischenmenschlichkeit mal knirscht und kracht, dennoch gab es das in all den Jahren so gut wie nie und wenn doch, dann ruderte sie jedes Mal zurück!

 
 
Fast zwei Jahrzehnte von Blindheit geschlagen? Ja und nein gleichermaßen! Uns trennten viele Kilometer und meine angeschlagene Gesundheit, wir haben uns in all der Zeit nicht häufig gesehen, aber es heißt ja:
 
❝ Freundschaften können auch bestehen bleiben, wenn man kilometerweit entfernt wohnt und sich selten sieht. Wahre Freundschaft findet im Herzen statt.
– unbekannt
 
Sie könn(t)en! Ihr Vorteil war: Für sie bestand nie das „Risiko“ eines überraschenden Besuches! „Wir müssen uns unbedingt mal wieder sehen!“, schrieb sie in den Anfangsjahren oft.
Gleichzeitig schlug sie aber immer wieder jegliche Einladungen und Vorschläge (sich z. B. mal auf halber Strecke zu treffen, damit die Entfernung niemandem zu viel wird) aus: „Tut mir leid, keine Zeit, die Kinder, die Schule, der Job, der Hund …“

Heute weiß ich, dass die Familie mit Sicherheit nicht nur 1 x quasi „um die Ecke“ unterwegs war. Es rechtzeitig sagen, mal rumkommen? Fehlanzeige!
Selbst dafür, dass sie lieber schreiben und so gut wie nie telefonieren wollte, lieferte sie immer wieder plausible Gründe! Was der eigentliche Grund war, auch da kann ich nur spekulieren: Vielleicht die Angst, sich zu "verplappern"?
 
 
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
– Dalai Lama
 
 
Wie erhält man sich seinen Vorteil?  Wie hält man eine Maskerade, eine Fassade aufrecht? Indem man die Gelegenheiten, dahinter zu blicken, so gering wie möglich hält! UND indem man möglichst auf die „richtigen Tasten“ drückt! Und sie kannte meine Klaviatur gut! Viel zu gut!
Heute, denke ich, sie spielte mit dem, was ich unter Freundschaft verstand genauso, wie mit meinem Mitgefühl, Verständnis und meiner kompletten Bandbreite an Empathie. Zum Beispiel ...
  • als eine langjährige Freundschaft ihr Ende nahm und sie sich als Opfer sah. Sie, die sich zu Unrecht „wie Dreck und Abschaum“ behandelt fühlte, weil sie keine Antwort auf das Warum erhielt, ignoriert und ausgegrenzt.
    Sie tat mir leid! »Jeder Mensch braucht doch Antworten (…) oder etwa nicht, Diana?«
  • als sich für sie ihr Freundeskreis zerschlug, dessen hauptsächliche Verbindung die Musik eines Künstlers war. Sie allein das unschuldige Opfer aller, die wir mal im weitesten Sinne als gemeinsamen Bekanntenkreis hatten?  Sie klagte bitter, dass „sie nur Freunde waren, weil wir die Gemeinsamkeit bei ****** hatten“.
    [Ironie des Lebens: Viele Jahre später, wird sie u.a. genau DAS selbst als fadenscheinigen Grund angeben, um den Kontakt zu mir abzubrechen! „Wir haben keine Gemeinsamkeiten mehr.“]

    Lag es wirklich nur an den anderen?  Sie tat mir leid, weil ich nur ihre Seite der Geschichte kannte!
    • Ich – so formulierte sie häufig – sei die „einzige Freundin“, „die mir noch geblieben ist“ Und eines wisse sie zu schätzen: „Du warst und bist immer ehrlich.“
      Saß bei diesem Satz vielleicht jedes Mal das Teufelchen auf ihrer Schulter und flüsterte ihr grinsend ins Ohr:
      „Ehrlich! Sie schon, aber Du NICHT“?
    • Fast immer, wenn sie mir erklärte, dass sie nur noch mich habe, folgte die Frage, ob und zu wem aus dem alten Kreis ich noch Kontakt hätte. Wollte sie die Einzige sein, die auch mir geblieben war?
 
 
Keine Frage, natürlich hat jeder Mensch viele Facetten.  Das Wissen darum ist das eine. Aber gemessen an den Jahren, war es sehr selten, dass ich erkennen konnte, dass auch ihr Charakter vielleicht sogar noch facettenreicher ist, als der der meisten Menschen! Dass sie – verglichen mit dem, was ich fast ausschließlich kannte – eine gänzlich andere Seite hatte! Die Abstände ihrer offensichtlichen „Ausbrüche“ waren groß! 
Dazwischen existierte nur die – aus heutiger Sicht – viel zu ideale (NICHT idealisierte!) „beste Freundin“. Freundlich, empathisch, interessiert, offen und – so glaubte ich – entwaffnend ehrlich
Ein rundum netter Mensch. Oder doch nicht?
 
Sie konnte ohne Zweifel nett sein (oder eben so wirken)! "Wir sind im Falle eines Falles für Dich da! das meine ich wirklich ernst! Im Moment mailen wir halt nur, weil’s gerade nicht anders geht. Das ist aber kein Grund für uns, Dich fallenzulassen, wenn Du Sorgen hast! Gemeinsam Lösungen zu finden oder Hilfestellung zu geben, sollte selbstverständlich sein!” Was sie zu diesen Worten bewogen hatte, weiß ich nicht mehr, nur, dass sie sie nie wieder wiederholte!
 

Da nun mal das Sympathische und Empathische überwog, tat ich Gegenteiliges wie subtilen, versteckten oder offenen Druck meist in Richtung „Sie ist halt empfindsam“ ab.
Ein Beispiel dafür war die Bitte, den Namen des Künstlers, der einerseits der Ausgangspunkt dafür war, dass wir uns überhaupt begegnet sind und andererseits das Bindende ihres damals bestehenden Freundeskreises, niemals mehr zu erwähnen! Begründung? Keine!
Eine Bitte, die letztlich einem Verbot gleichkam! Denn: Wenn ich mich nicht daran hielte, obwohl ich wisse, dass ich sie damit quälen würde, müsse sie sich überlegen, sich dauerhaft zurückzuziehen.
Sie tat mir wieder einmal leid! Und so hielt ich mich, so „betriebsblind“, wie ich war, über Jahre an diese Bitte! Hätte ich es nicht getan, wäre mir einiges erspart geblieben! Das irrwitzige ist, dass ich den Namen dieses Künstlers nach Jahren wieder erwähnen „durfte“!
 
❝ Wenn du mich etwas fragst, bekommst du meine Antwort, nicht deine.
– unbekannt
 
Schon beim Beispiel zuvor hätte ich anders entscheiden können. Aber überwiegend bestimmte sie das „Spiel“ und zog die unsichtbaren Fäden!  Wie nach einem Besuch, bei dem ich den von ihr und ihrer Familie in Pflege genommenen, kranken, kleinen Hund „begutachten“ sollte. Und sie mich überschwänglich darum bat, ihr eine ehrliche Antwort auf die Frage zu geben, wie sich der Hund denn entwickelt habe. Ich gab eine ehrliche Antwort, aber offenbar nicht die, die sie hören wollte! Ich glaubte nicht, dass das Tier noch lange leben würde! Ich sollte zwar letztlich mit meiner Einschätzung absolut Recht behalten, denn als Außenstehender sieht man häufig mehr!  ABER: Ihre Reaktion war harsch: (…) Du hast mir den kompletten Sonntag versaut! Ich muss mir überlegen, ob ich unter diesen Umständen den Kontakt zu Dir noch aufrechterhalten will!“ 
Darauf folgten Unerreichbarkeit und wochenlange Funkstille. Ende oder doch nur Sendepause?
Da ich zu lange zögerte, selbst einen Haken zu setzen, beschloss sie offenbar, dass es weitergeht! Ich hatte es nicht mehr erwartet, als ich eine Mail mit der Mitteilung erhielt: Wir haben einen neuen Hund …“. Eine Mail, als sei nichts gewesen. Ohne den Hauch einer Entschuldigung. Ich dachte nur, dass die schon noch kommen würde. Sie kam NIE!
 
 
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, ... NOCH nicht ganz!
 
 
Denn eine Weile brauchte sie den "Mohr" offenbar doch noch!
Etwa 2 Jahre davor, wurden ihre Mails und Nachrichten zwar in einem Maße weniger, wie ich es bis dahin nicht kannte, dennoch gab ich mich – aus heutiger Sicht  – leider weiter mit ihren plausiblen Erklärungen zufrieden! ABER:
  • hätte ich nicht stutzig werden müssen, dass sie auf MEINE Belange so gut wie kaum noch einging, von mir aber durchaus das Gegenteil erhoffte oder vielleicht sogar erwartete?
  • hätte ich nicht stutzig werden müssen, als ihre einst seitenlangen Mails immer „übersichtlicher“ wurden?
    „Sorry, keine Zeit!“ oder „Mein Mailprogramm funktioniert gerade nicht. Ich kann Dir nur das beantworten, woran ich mich erinnern kann!“ Sie schaffte es nach wie vor meisterhaft, mir sogar die fadenscheinigsten Argumente als plausibel zu verkaufen!
    Die Technik kann streiken! Sie hatte ihren Job, die Familie (die mittlerweile erwachsenen Kinder), den großen Garten, die Kirchengemeinde. Beklagte ich mich auch nur im Ansatz, hieß es prompt: "Du verlangst zu viel!"
  • hätte ich nicht schon viel früher bemerken müssen, in welche Richtung es geht oder gehen könnte? Als sie mir wieder einmal erklärte: "Du bist meine einzige Freundin, die ich noch habe"! ABER: Die wirklich "echten Freunde" (…), die "habe ich in meiner Gemeinde." Spätestens HIER hätte es klingeln müssen, tat es aber nicht! ODER bei Anmerkungen wie …
    • "Ich bin dabei, mein Leben neu zu planen und zu ordnen." (…) Und sie werde "neue Prioritäten setzen".

       
Fast gleichzeitig mit dem weniger werden ihrer Mails, stieg nach und nach der Druck auf die Wahl des aus ihrer Sicht besten Kommunikationsmittels! Sätze wie "Sag mal, wie wäre es denn mal mit einem Smartphone?", las ich über Jahre hinweg unzählige Male! Erst in großen, dann in immer kürzer werdenden Abständen, wurde sie immer fordernder!

Es gab mehrere Gründe, die damals für mich gegen ein Smartphone und damit gegen die Nutzung des von ihr gewünschten Kommunikationsdienstes sprachen! Vor allem medizinische mit ärztlichem Abraten!

Aber auch technische. Wie es an meinem Wohnort mit den technischen Voraussetzungen für Mobilfunk und Internet aussah, wusste sie aus eigenem Erleben. Kurz gesagt, ziemlich „mau“! Es machte also in vielerlei Hinsicht wenig Sinn, mich mit der Anschaffung eines Gerätes zu beschäftigen, das ich – vor allem zum damaligen Zeitpunkt – niemals annähernd hätte sinnvoll nutzen können!

Immer wieder dieselben Fragen, so, als hätte sie es nie zuvor thematisiert und so, als hätte ich es nie zuvor erklärt! Egal, wie oft ich es aufs Neue tat:  Es prallte, ab wie an einer Wand aus Stahl! Immer, wenn ich glaubte, nun hat sie es verstanden, kam: "Sag mal, wie wäre es denn mal mit einem Smartphone?“ oder „Ich wünschte, Du könntest Dich zu einem Smartphone (...) durchringen." Oder: "Warum willst Du dir denn nicht endlich ein Smartphone zulegen?"  Um zu wissen, dass es nichts mit "nicht wollen" zu tun hatte, dafür kannte sie mich lange genug und sie war nie schwer von Begriff!
Berufsbedingt hatte sie außerdem gewisse medizinische Kenntnisse, durch die es ausgeschlossen war, dass sie gar nichts von dem verstand, was ich ihr immer wieder erklärt hatte! Dennoch drängte sie weiter …  Machte unsere "Freundschaft", die Kommunikation immer mehr abhängig allein von ihren Wünschen.

Heute hätte ich diesem Drängen nachgeben können, denn man kann diesen Kommunikationsdienst – den sie unbedingt genutzt wissen wollte – mittlerweile auch problemlos weitgehend unabhängig von einem Smartphone auf dem PC und damit auf einem ausreichend großen Bildschirm nutzen. Damals war das nicht möglich!

 
Es ist keineswegs so, dass ich in all der Zeit nie den Gedanken hatte, dass diese "Freundschaft" 'jetzt' ihr Ende nehmen könnte. Allerdings verstand sie es immer wieder, diese Gedanken zu zerstreuen! Aber dennoch: Ich war wohl schon lange außen vor und merkte es nicht! Denn immer war alles erklärlich, begründet, plausibel!
Erst im Rückblick würden sich viele unpassenden Puzzle-Teile passend(er)  zusammenfügen lassen! Nur sah und ahnte ich das noch immer nicht!
 
Man mag nur da guten Rat annehmen, wo er der eigenen Meinung nicht widerspricht.
 – Bettina von Arnim

Nach der über lange Zeit in vielerlei Hinsicht sehr übersichtlichen Zahl von Mails und Nachrichten folgten über knapp ein Jahr lang völlig unerwartet wieder sehr lange Mails, alle paar Tage. Das Interesse an mir schien wieder da zu sein. Anfangs!
Doch letztlich drehte sich alles nur um – SIE! Um sie und ihre Probleme und Sorgen. Sie (ge)brauchte mich  – als Kummerkasten!
Dennoch: Ich hörte zu und das gerne!  Sie erzählte und erzählte, so offen, wie selten zuvor!
Sie bat um Rat, ich gab ihn, so gut ich konnte.
Sie schien sich zu freuen, mit ihren Sorgen nicht alleine zu sein.
Ich hingegen machte mir Sorgen um sie, denn alles, was sie mir anvertraute, erweckte – ob dieser Offenheit, die ich so nicht kannte – den Eindruck, dass sie Ruhe und Zeit für sich gebraucht hätte.
Ich hielt mit meiner Sorge nicht hinterm Berg! Doch damit hatte ich für sie offenbar eine rote Linie überschritten!
Dass man mit ehrlicher Sorge um einen Menschen, den man Jahre kannte oder besser zu kennen glaubte, eine rote Linie überschreitet, war mir neu und bleibt mir bis heute unverständlich! Sie wertete meine Sorge offenbar als Angriff!?
 
 
Für mich völlig überraschend, schlug damit  ihr Verhalten radikal um! Sie habe "lange nachgedacht", schrieb sie. Lange? Vier Tage zwischen 2 Mails (zwischen denen absolut NICHTS auch nur annähernd darauf hindeutete, dass sie diesen Schritt gehen würde!) sind nicht lange!
Seit wann also hatte sie tatsächlich darüber nachgedacht, den Kontakt "hier und jetzt zu beenden", weil "wir keine Gemeinsamkeiten mehr haben" und ich "eine Grenze zu ihrem Privatleben überschritten" hätte, die sie "nicht mehr tolerieren" wolle? Welche Grenze? Keine Ahnung! Schließlich hatte SIE selbst ein Jahr lang vieles aus ihrem Leben vor mir in ungewöhnlicher Offenheit ausgebreitet, wollte Rat! Welche "Grenze" meinte sie also?

Sie schrieb nicht viel! Und dennoch drehte sie mir in diesen wenigen Zeilen jedes Wort, das ich in den Monaten davor schrieb, gleich mehrfach im Munde um!
Warum? Jeglicher Nachfrage schob sie mit der Ansage, dass sie von mir "keinerlei Antwort mehr haben" wolle und konsequentem Schweigen, Ignorieren, Blockieren, einen Riegel vor.
 

Keine Gemeinsamkeiten MEHR? Oder waren sie vielleicht wirklich NIE da? Ich hätte spontan noch so einiges nennen können, wovon ich wenige Tage zuvor noch felsenfest geglaubt hatte, dass es uns jahrelang verband und nach wie vor verbindet!
 
Zwei Freunde müssen sich im Herzen ähneln,
in allem anderen können sie grundverschieden sein.

– Sully Prudhomme
 
 
Einige Zeit, bevor sie plötzlich wieder regelmäßig, alle paar Tage schrieb, als sei es nie anders gewesen, hatte sie immer mal wieder erklärt, sie habe sich „komplett verändert“. Ich wusste damals nicht wirklich, was sie damit meinte und ich weiß es auch heute nicht. Doch: Kann sich ein Mensch wirklich komplett verändern? GAR nichts mehr von dem sein, tun, mögen, was bis dahin galt? Bedeutete ihre angebliche „Komplettveränderung“ in Wahrheit nur ein Eingeständnis durch die Blume, dass es nie Gemeinsamkeiten gab, dass sie tatsächlich über viele Jahre ein Spiel zu ihrem eigenen Nutzen spielte, dass sie niemals war, wer sie vorgab zu sein? Ich weiß es nicht!
 
 
Echte Freunde sagen dir nicht immer das, was du hören willst,
sondern das, was du hören musst.
– unbekannt
 
Durch die Blume formuliert könnte man ihre Art des Abgangs wiederum durchaus als: „Hättest Du nicht gesagt, was ICH nicht hören will, hätte ich die Entscheidung nicht getroffen!“ verstehen! ODER vielleicht auch als „Getroffene Hunde bellen!“ Und SIE trifft keinerlei „Schuld“ – den schwarzen Peter hatte alleine ich!
Du musst nicht wirklich einen Fehler gemacht haben,
doch, es wird immer Menschen geben, die Fehler bei dir suchen,
damit sie einen Grund haben, dir den Rücken zu kehren.

– unbekannt
 
 
Auch hier bestimmte SIE – wie immer (?) die Jahre hindurch – wie der Hase läuft! Nun aber offenbar mit ihrem wahren Ich, ohne Maske! Eiskalt!
Mittlerweile bin ich  davon überzeugt, dass sie das Gefühl hatte, dass sie selbst mich zu weit hinter ihre (jahrelange?) Fassade hatte blicken lassen! Und das ließ nichts anderes mehr zu als diese Art Schlussstrich! Sich selbst menschliche Unzulänglichkeiten und Fehler ein- und zuzugestehen, war offenbar nie ihr Ding?!

Ob ich mich entschuldigt hätte, wenn ich irgendwann, irgendwo einen Fehler gemacht hätte? JA! Lange Zeit, habe ich den oder die Fehler auch einzig und alleine bei mir gesucht.  Wie jeder Mensch, bin auch ich nicht ohne Fehler! Aber statt mir allein den schwarzen Peter zuschieben zu lassen, nehme ich mir heute die Freiheit es anders zu sehen: Wenn SIE es nicht benennen kann, nicht benenen will, dann habe ich keinen Fehler gemacht! Punkt! Für manche Menschen genügt halt jeder noch so fadenscheinig-scheinheilige „Grund“, um jemanden loszuwerden. Hauptsache man muss sich dabei nicht mit sich selbst und den Konsequenzen des eigenen Handelns auseinandersetzen!
 
 
Rückzug und Ende?
Da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass sich Menschen manchmal auf eine für sie eher untypische Art von anderen zurückziehen, wenn es ihnen nicht gut geht, kam es mir erst einmal nicht in den Sinn, das zu tun, was sie gerade tat und verlangte! Ich wollte sie  – unter der Prämisse, dass es ihr (gemessen an dem, was mir anvertraut hatte) tatsächlich nicht gut ging –  nicht so ohne Weiteres fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel!
Letztlich erntete ich dafür aber von Menschen aus ihrem Umfeld – UND von ihr selbst nicht mehr als Diffamierung, Hohn und Spott!
Damals dachte ich, sie merkt(e) – warum auch immer – einfach nicht, dass es MIR wirklich um SIE als Mensch ging!  Heute weiß ich, dass ihr das  – und, dass auch ich ihr völlig egal war!
 
Egal wie viel Du auch für andere tust, tu' es, weil du es willst, nicht, weil du es musst!
Aber rechne nicht damit, dass sie dasselbe auch für dich tun werden.
– unbekannt
 
 
Das absolut Groteske am Ende war: Der eiskalte Tritt in den Hintern begann – wie jede Mail, jede Nachricht zuvor – mit [2] „Liebe Diana“ und endete mit „Liebe Grüße, * *****
Und
mit dem Anspruch, ich möge sie verstehen!
Wie bitte? Geht's noch? Sie besaß sogar am Ende noch die Dreistigkeit, das zu erwarten, was ich all die Jahre fast im Übermaß immer wieder hatte: Verständnis – für SIE! Wünschte ich es mir in den letzten Jahren auch nur annähernd von ihr für MICH, verlangte ich zu viel!
[2] Ein Nachtreten anderthalb Jahre später hatte dann weder Anrede, noch Abschluss!
 
Ich bekam zwar nie Antworten, auf viele bis heute offene Fragen, aber dafür im Laufe der Zeit – so nach und nach – zumindest eine Idee davon, wie andere Menschen diese Person sahen und empfanden.
Menschen, die ihr weit häufiger persönlich begegnet sind, als es mir je möglich war, empfanden sie als unehrlich, falsch und missgünstig, bishin zu rechthaberisch und unnachgiebig  man fühlte sich nicht wohl in ihrer Nähe!

Ihre Tochter zeichnete mir am Ende ein Bild ihrer Mutter, das ich – hätte man mir das früher gesagt – mit „Da musst du dich irren!“, kommentiert hätte. Aber, SIE muss(te) es wissen!

Im Laufe dieser "Freundschaft" tat sie mir häufig leid. Und damit schließt sich letztlich auch der Kreis. Denn auch mit dem Wissen und der Gelassenheit der Rückschau, tut sie mir immer noch leid!
Denn jemand, der im Grunde selbstverständliche, einfache Höflichkeiten oder auch reine Floskeln für Freundschaft hält und echte nicht erkennt, jemand, der nicht weiß, was Freundschaft ist oder sein sollte, ist und bleibt ein armer, bedauernswerter Mensch!
Sie sagte immer, sie fände Halt in ihrem Glauben. Mag sein. Doch, was das Zwischenmenschliche betrifft, wird sie wohl in gewissen Bereichen immer eine Suchende bleiben ...
 
 
Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes.
Ich wünsche manchen Menschen nur, dass
sie Menschen, wie sich selbst begegnen.
– unbekannt
 
Lass den Menschen gehen, der zu blind ist, deinen Wert zu erkennen.
– unbekannt
Manchmal musst du aufhören Ozeane für Menschen zu überqueren, die für dich nicht mal über eine Pfütze springen würden.
– unbekannt
 

 
 
ALLE Grafik-Varianten des obigen Textes:(c) Can Stock Photo / KanKhem
[1] Die Zahlenangabe erklärt sich dadurch, dass sie die gesamte Korrespondenz eines Jahres an meinen Geburtstagen immer in Gedichtform zusammenfasste und das ziemlich präzise! Durch die Gedichte wusste, wie viele Mails jeweils vorausgegangen waren …
 
 
 
 
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